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Dankbarkeit als Weg zum Glück


Philosophen, Schriftsteller und Wissenschaftler empfehlen uns, dankbar zu sein, das Positive zu sehen und abends den Tag mit einem positiven Rückblick ausklingen zu lassen. Warum? Eine Eigenschaft unserer Gefühle ist, dass manche davon nicht miteinander vereinbar sind. Wir können uns zum Beispiel nicht gleichzeitig wütend und glücklich fühlen. Dankbarkeit ist deshalb ein effektives Gegenmittel für negative Gefühle wie zum Beispiel Ärger, Neid, Feindseligkeit, Groll und Sorge.


Wer mehr Gelegenheiten für das Gefühl der Dankbarkeit im Alltag finden kann, der wird weniger negative Gefühle erleben.


Doch allzu oft konzentrieren wir uns im Alltag häufig auf das Negative und übersehen dabei all die positiven Dinge, die das Leben uns schenkt. Dadurch entgeht uns ein grosser Teil an Lebensfreude. Selbst schwerwiegende Probleme oder Entwicklungskrisen haben häufig auch ihre positiven Seiten. Jedoch nehmen wir diese in aller Regel nicht wahr. Zudem nehmen wir das meiste, was uns geschieht oder was wir erleben, für selbstverständlich.

Es ist doch schliesslich normal, dass ich hören, fühlen und schmecken kann, dass ich in einem friedlichen Land leben, zur Arbeit, Schule, Uni gehen darf, ein sicheres Dach überm Kopf habe und immer genügend zu essen. Oder?





Die Wahrheit ist, dass es keineswegs normal ist, dass es uns so gut geht. Auch unsere Gesundheit ist keineswegs immer einfach so gegeben. Das merken wir spätestens dann, wenn uns eine Krankheit heimsucht. Wie schön ist es, wenn man das erste Mal wieder das Bett verlassen darf oder der elende Schmerz nachlässt…

Ein Momente, in dem uns klar wird, dass wir uns keinesfalls immer darauf verlassen können, gesund zu sein. Die Dankbarkeit, die wir dann empfinden, sollten wir eigentlich jeden Tag spüren und zwar in einer Vielzahl von Momenten.




DANKBARKEIT ERHÖHT DIE LEBENSFREUDE


Es gibt genügend Dinge, für die wir dankbar sein können. Tag für Tag. Kleine wie grosse. Diese achtsam wahrzunehmen und Dankbarkeit für sie zu empfinden, führt zu einem tiefen Gefühl der Zufriedenheit und vergrössert unsere Freude augenblicklich.

Dankbarkeit tut uns gut, unabhängig davon, woher sie kommt. Ob wir einem anderen Menschen dankbar sind, dem Schicksal oder einer höheren Macht - die Wirkung ist immer positiv: Dankbare Menschen sind glücklicher, optimistischer, hilfsbereiter und einfühlsamer, erleben weniger physische Symptome und Depressionen.


Sonja Lyubomirsky nennt in ihrem Buch „Glücklich sein“ mehrere Gründe, warum Dankbarkeit langfristig glücklicher macht: Wer dankbar ist, kann positive Erfahrungen mehr geniessen und erlebt weniger negative Gefühle wie Ärger, Eifersucht oder Schuld. Das Selbstwertgefühl steigt und man kann leichter mit Belastungen umgehen. Wer dankbar ist, verhält sich hilfsbereiter, und das wiederum stärkt die sozialen Beziehungen - übrigens sogar dann wenn man die Dankbarkeit nicht zum Ausdruck bringt, sondern nur darüber nachdenkt bzw. schreibt.



DANKBARKEIT BIRGT GROSSES GLÜCKSPOTENTIAL IN SICH


Wir haben so viel, für das wir dankbar sein können. Alleine am Leben zu sein, ist das grösste Geschenk von allen. Daran dürfen wir uns erinnern. Am besten täglich. Selbst in Krisenzeiten gibt es noch so viel Positives, dass wahrgenommen werden will.

Jede Menge Glückspotenzial also. Das nur darauf wartet, entdeckt zu werden, um dein Leben zu bereichern. Denn sobald wir Gefühle von Dankbarkeit zulassen, fühlen wir uns augenblicklich reicher, glücklicher und gelassener. Manchmal ganz still und leise. Manchmal so kraftvoll und stark, dass wir am liebsten gleich die ganze Welt umarmen möchten.




DANKBARKEIT LERNEN


Die gute Nachricht: In dem wir bewusst Dankbarkeit lernen, verändern wir langfristig unsere Gehirnstrukturen und helfen so unserem Denkmuskel auf die Sprünge, unsere Aufmerksamkeit regelmässig auf die schönen Seiten des Lebens zu richten. Hier sind drei Übungen, mit denen wir mehr Dankbarkeit praktizieren können:


Das Dankbarkeitstagebuch:

„Wofür bist du heute dankbar?” ist eine simple, aber kraftvolle Frage. Mit einem Dankbarkeits-Tagebuch kannst du diese Frage als ein einfaches, aber effektives Ritual spielend in deinen Tagesablauf integrieren. Viele Studien zeigen, dass bereits ein paar Minuten täglich reiche, um deine Gedanken schriftlich festzuhalten und langfristig dein Gehirn zu verändern.

Dabei ist deine Wortwahl weniger wichtig als das Gefühl der Dankbarkeit, das du trainierst. Denke, bevor du mit dem Schreiben beginnst, an etwas Schönes und spüre bewusst, wie sich das anfühlt. Nimm dir dafür unbedingt etwas Zeit. Während negative Erfahrungen direkt ins Langzeitgedächtnis wandern können, sollten positive Erfahrungen für ein paar extra Sekunden im Bewusstsein gehalten werden, um im Gedächtnis zu bleiben. Quelle: Emmons Lab: Dr. Robert Emmons/Blog 2008: Gratitude and Well-Being


Der Dankbarkeitsbrief:

Liebe Menschen, die dir vieles im Leben ermöglicht haben. Eltern, Geschwister oder Freund:innen, die du auch um drei Uhr morgens anrufen kannst, wenn es dir nicht gut geht. Lehrer:innen, Mentor:innen, die dich ermutigt haben, deine Talente beruflich zu verwirklichen. Es gibt sicher viele Menschen, denen du dankbar bist.

Aber wie oft sagst du ihnen das eigentlich? Oft gehen wir fälschlicherweise davon aus, dass unsere Liebsten wüssten, wie dankbar wir ihnen sind. Wir unterschätzen, wie bedeutsam und wirkungsvoll es sein kann, einfach mal Danke zu sagen, zum Beispiel mit einem Brief.


Glasperlen in der Hosentasche:

Eine Übung für unterwegs: Steck dir, bevor du das Haus verlässt, eine Handvoll Glasperlen oder Knöpfe, Münzen in die rechte Hosentasche. Jedes Mal, wenn du etwas Schönes siehst oder erlebst, wandert eine Glasperle von der rechten in die linke Tasche. Abends kannst du die Glasperlen zählen und dich an die schönen Dinge erinnern, die dir tagsüber passiert sind. Alternativ kannst du auch ein Armband benutzen, das immer, wenn du für etwas dankbar bist, vom rechten zum linken Handgelenk wandert und umgekehrt. Das hat den Nachteil, dass du am Ende des Tages nicht überprüfen kannst, wie viele Momente es waren. Dafür machst du dir Momente der Dankbarkeit durch eine zusätzliche Handbewegung bewusster, während du sie erlebst.


Es gibt zwei Arten sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles eines.

Ich glaube an Letzteres.




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